Unter Asbest wird im Allgemeinen eine Gruppe natürlich vorkommender, silikatischer Minerale zusammengefasst, die in ihrer Beschaffenheit eine besondere Gemeinsamkeit haben: sie alle haben eine faserförmige Gestalt bzw. Kristallausbildung. Die Länge der Asbestfasern ist in der Regel 20-mal so gross wie ihre Dicke (L/D >20). Jede mit dem blossen Auge sichtbare Asbestfaser besteht aus einer Vielzahl feiner Asbestfibrillen (sehr kleine, dünne Fasern), die sehr leicht durch Abrasion (Abkratzung oder Abschleifung) in die Umgebung abgegeben werden können. Die einzelnen Asbestminerale werden meistens durch Ihre Farben benannt: Blauasbest, Braunasbest, Weissasbest und Grünasbest. Die Fasern sind im menschlichen Körper biologisch nicht abbaubar und verbleiben deshalb in ihm.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) definiert Asbest wie folgt: Asbest ist eine Gruppe von natürlich vorkommenden faserigen Mineralien mit gegenwärtiger oder historischer kommerzieller Nützlichkeit aufgrund ihrer ausserordentlichen Zugfestigkeit, schlechte Wärmeleitung und ihren relativen Widerstand gegen chemische Angriffe.
Asbest kann mehr oder weniger an seiner grauen Farbe, seiner faserigen Struktur oder an dem Herstellungszeitraum der Gebäude, Bauteile und Geräte identifiziert
werden.
Er kann allerdings mit den später verwendeten Ersatzstoffen wie zB. Glasfasern, Gesteinsmehl-Platten, Mineralfasern etc. verwechselt werden, da auch meist die
asbestfreien Materialien unter den gleichen Namen produziert wurden, wie z. B. Eternit-Platten.
Es werden zwei Gruppen (mineralogische Klassen) von Asbest unterschieden: Serpentinasbest und Amphibolasbest.
Zum Serpentinasbest gehört der Chrysotil(Weissasbest), der 95% der Weltproduktion ausmacht; zur Gruppe des Amphibolasbest (Hornblendeasbest) gehören Aktinolit, Grüneritbzw. Amosit (Braunasbest), Anthophyllit, Tremolit und Krokydolit (Blauasbest). In der folgenden Tabelle sind die Minerale nochmals übersichtlich aufgeführt.